Wolfsburgs Trainer Bruno Labbadia brachte im Vergleich zur 0:3-Niederlage in Mönchengladbach sechs Neue: Uduokhai, Guilavogui, Tisserand, Blaszczykowski, Steffen und Origi erhielten den Vorzug vor Brooks, Jaeckel, Didavi, Bazoer, Malli und Dimata (außer Jaeckel allesamt auf der Bank).
HSV-Coach Christian Titz veränderte seine Startelf nach dem 1:0-Heimsieg gegen Freiburg auf zwei Positionen und schickte Douglas Santos und Wood für Diekmeier und Waldschmidt (beide auf der Bank) ins Rennen.
Von Beginn an waren beide Mannschaften auf Betriebstemperatur. Beide legten ein hohes Tempo an den Tag, agierten bissig in den Zweikämpfen und kämpften um jeden Ball. Die Wölfe liefen den HSV zeitweise extrem früh an und versuchten, Ballgewinne tief in der gegnerischen Hälfte zu erzwingen. Die Hamburger versteckten sich ebenso wenig und suchten selber die Chance nach vorne. Einen ersten Rückschlag mussten die Wölfe nach zwölf Minuten verdauen, denn für Tisserand war verletzungsbedingt bereits Schluss - Bazoer kam in die Partie.
Eine Minute darauf gab es das erste sportliche Highlight zu vermelden: Steffen rauschte nach Verhaeghs Hereingabe von rechts heran und drosch das Leder aus fünf Metern über den Querbalken. Es ging unterhaltsam weiter, auf der anderen Seite lupfte Wood aus spitzem Winkel über Casteels, doch Uduokhai klärte für seinen Keeper per Kopf. Anschließend waren wieder die Hausherren an der Reihe, Bazoer verzog Arnolds Hereingabe von links deutlich (24.).
Ito brilliert als Vorbereiter
Mit zunehmender Spieldauer schlichen sich auf beiden Seiten immer mehr Fehler ein, der Spielfluss ging verloren. Kein Team konnte sich wirkliche Vorteile erarbeiten, es schien auf ein 0:0 zur Pause hinauszulaufen. Doch weit gefehlt: Weil Guilavogui Ito zu Fall brachte und Wood vom Punkt cool blieb, führte der HSV plötzlich (43.). Und es kam noch dicker für die Wölfe: Der auffällige Ito flankte von links in die Mitte, Holtby verlängerte mit dem Hinterkopf in die rechte Ecke - 0:2 (45.+1).
Bundesliga, 32. Spieltag
Labbadia reagierte zur Pause und brachte Brekalo für den bereits gelbverwarnten Verhaegh, der vor dem Seitenwechsel seine Probleme mit Ito gehabt hatte. Der VfL war nun gefordert, doch wer einen Sturmlauf der Wölfe erwartet hatte, wurde enttäuscht. Erst nach einer guten Stunde wurde es erstmals gefährlich vor Pollersbeck: Arnold, Origi und Uduokhai verpassten Blaszczykowskis Freistoß allerdings um einen Meter, der Ball segelte knapp am Tor vorbei (60.).
Irre Schlussphase
Wolfsburg tat sich weiterhin schwer, zündende Ideen im Spiel nach vorne zu finden, Hamburg verteidigte geschickt und ohne den ganz großen Aufwand. Erst in der 69. Minute kamen die Wölfe spielerisch zu einer Chance, Guilavogui verzog aber. Der HSV schien den Vorsprung herunterzuspielen - doch Pollersbeck brachte die Hausherren zurück ins Spiel. Einen harmlos anmutenden Freistoß von Brekalo ließ der Hamburger Schlussmann passieren (78.).
Wolfsburg witterte plötzlich die Chance auf den Ausgleich, zwingend wurde die Heimelf jedoch nicht mehr. Stattdessen boten sich Jatta und Kostic zwei gute Konterchancen (89., 90.). Wolfsburg machte hinten auf, und Hamburg setzte den nächsten Konter: Waldschmidt dribbelte rechts im Strafraum an William vorbei und wurde gefoult. Der nächste Elfmeter! Kostic vergab zwar, doch Waldschmidt schaltete schnell und drosch den Ball in die Maschen (90.+4) - der Endstand.
Der HSV wahrt somit seine Chance auf den Klassenerhalt und ist bis auf zwei Punkte an Wolfsburg herangerückt. Für die Niedersachsen wird es dagegen immer ungemütlicher im Tabellenkeller. Wolfsburg ist am nächsten Samstag (15.30 Uhr) bei RB Leipzig gefordert. Der HSV ist zur gleichen Zeit bei Eintracht Frankfurt zu Gast.