Holtby, durchaus ein Typ mit Lautsprecher-Potenzial, der vor den Fans gern auch den Einpeitscher gibt, will vor allem eines mit seiner Aussage ausdrücken: Er hat den Mund gehalten, als er in Hamburg aussortiert wurde. Jetzt, da ihm der dritte Trainer dieser Spielzeit vertraut, lässt er Taten sprechen. Und zumindest auch ein paar klare Worte folgen: "Es war ein schwieriges dreiviertel Jahr. Wenn man ehrlich miteinander umgeht und ehrlich arbeitet, wird auch ehrlich aufgestellt." Und einen Gruß an die Medien kann er sich ebenfalls nicht verkneifen: "Ich musste mir einiges anhören. Es ist schön, allen Leuten zu zeigen, dass ich eben doch ein guter Kicker bin."
Erst abgeschrieben, jetzt wieder da
Holtby taugt zweifellos zur Symbolfigur des HSV im Frühjahr 2018 - Spieler und Klub waren abgeschrieben, jetzt melden sich beide zurück, und so nachvollziehbar die Genugtuung Holtbys darüber ist - es gab Gründe, dass beide schon abgeschrieben waren, weil es auch in der Vorgeschichte Gemeinsamkeiten gibt: Der Klub lebte jahrelang über seine Verhältnisse, und der Ex-Schalker mit dem Jahresgehalt von 3,5 Millionen stand beispielhaft für das Missverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Wirklich wichtig war er allein unter Bruno Labbadia, bei allen anderen Trainern seit seinem Wechsel an die Elbe 2014 war er immer wieder austauschbar.
Spielersteckbrief Holtby
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Bundesliga - 31. Spieltag
Ich bin ein Typ, der Vertrauen braucht. Dann zahle ich auch zurück.
Lewis Holtby
Unter Titz ist er es nicht und gibt erstmals einen Einblick in sein Innenleben: "Ich bin ein Typ, der Vertrauen braucht. Dann zahle ich auch zurück. Dass mir zuvor im Training das Schienbein aufgeplatzt ist zum Beispiel, das war kein Zufall." Unter Bernd Hollerbach war ihm dies im Training passiert und er sieht einen Zusammenhang zwischen seinem Seelenleben und der Verletzung. Das Formhoch jetzt ist für ihn ebensowenig zufällig. "Jetzt fühle ich mich total selbstbewusst."
Und mit Holtby lebt auch der HSV wieder auf. "Lewis", hatte schon Ex-Trainer Labbadia gesagt, "ist ein Typ, der Stimmungen in einer Mannschaft beeinflussen kann." Kommenden Samstag soll genau Labbadia in Wolfsburg zu spüren bekommen, dass Holtby in Hamburg tatsächlich wieder Einfluss hat. In der Kabine, auf dem Platz. "Wolfsburg ist unser nächstes Finale und wir werden wieder auf Sieg spielen." In dieser Hinsicht besteht im übrigen auch wieder Einigkeit mit seinem Trainer.
Vagoman: Eingriff nach Insektenstich
Nicht gegen Freiburg im Kader stand Josha Vagoman. Dem 17-Jährigen hätte als möglicher Ersatz für den gelbgesperrten Douglas Santos sogar ein Platz in der Startelf gewinkt, doch ein Insektenstich ließ seinen Einsatz nicht zu. Denn dieser entzündete sich, was sogar einen operativen Eingriff notwendig machte.
