Bundesliga

Dennis Aogo nahm beim HSV psychologische Hilfe in Anspruch

"Die beste Entscheidung der Karriere"

Aogo nahm beim HSV psychologische Hilfe in Anspruch

"Irgendwann hab ich zu mir gesagt: 'Okay, ich brauche Hilfe'": Dennis Aogo.

"Irgendwann hab ich zu mir gesagt: 'Okay, ich brauche Hilfe'": Dennis Aogo. imago

31 Jahre ist Aogo inzwischen alt, doch er ist schon lange im Bundesliga-Geschäft. Sein Ligadebüt feierte er am 27. Oktober 2004 für den SC Freiburg gegen den Hamburger SV, der Abwehrspieler war damals gerade mal 17 Jahre alt.

Im Sommer 2008 ging es für Aogo weiter zum Hamburger SV. "Ich war ein junger Spieler, Nationalspieler. Ich war eine Art Aushängeschild des Vereins", sagte der Linksverteidiger in der Talkshow von Markus Lanz im ZDF, auf ihm habe "extrem viel Verantwortung gelastet". Aogo erklärte, er habe "Schwierigkeiten damit" gehabt. Dann habe er sich gesagt: "Okay, ich brauche Hilfe."

Spielersteckbrief Aogo
Aogo

Aogo Dennis

Im Nachhinein war das "die beste Entscheidung meiner Karriere", sagte Aogo, der von 2008 bis 2013 beim HSV spielte und über die Station Schalke 04 inzwischen beim VfB Stuttgart gelandet ist. Er habe dabei viel über sich selbst gelernt und eine "Art Werkzeug an die Hand bekommen, um mich selbst zu regulieren". Ein psychologisches Angebot des Klubs habe er nicht angenommen, weil es schwierig sei, "sich gegenüber einem Psychologen zu outen, der vom Verein engagiert wurde". Dabei habe man als Profi "irgendwie das Gefühl, dass es doch transportiert" würde.

"Unglaubliches Konkurrenzgefüge"

Zudem erklärte Aogo, dass aktive Spieler wegen des enormen Leistungsdrucks im Profifußball nicht über ihre Ängste sprechen können. "Das ist natürlich dem System geschuldet. Es ist ein unglaubliches Konkurrenzgefüge, man muss sich jeden Tag beweisen, man muss jeden Tag seinen Platz verteidigen", sagte er. Würde man dem Mitspieler im Verein zeigen, dass man Ängste habe, sei das für den "nahezu eine Steilvorlage, um Dich zu überholen". Man wisse, dass man austauschbar sei, wenn man nicht funktioniere.

Weltmeister Per Mertesacker hatte zuletzt eine neue Diskussion um mentalen Druck im Fußball mit Aussagen im "Spiegel" ausgelöst . Dabei gab der Innenverteidiger unter anderem unumwunden zu, Versagensängste während der Heim-WM 2006 gehabt zu haben.

sid/las