Als hätten sie beim HSV nicht schon genug Ärger, gibt es mal wieder – na klar, Ärger. Aber das passt ja ins Bild, das diesen vom Abstieg aus der Bundesliga bedrohten Klub aus dem Norden kennzeichnet.
Mittelfeldspieler Walace, der kürzlich in die Trainingsgruppe der U21-Mannschaft strafversetzt wurde, begab sich auf einen Kurztrip nach Mailand, anstatt am Sonntag am Auslaufen des Regionalligateams teilzunehmen. Um das der Öffentlichkeit mitzuteilen, postete er auf Instagram Fotos von sich aus der italienischen Metropole.
Ursprünglich sollte es in dieser Woche ein Gespräch mit Trainer Christian Titz über Walaces Wiedereingliederung in den Profi-Kader geben. Das hat sich nunmehr erledigt. Stattdessen muss der 22 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler eine weitere Strafe befürchten. „Da gibt es morgen ein Gespräch. Dann wird das vom Verein sanktioniert“, sagte Titz am Montag. Wer die Grundregeln nicht einhalte, für den werde es schwer, betonte der Coach.
Walace hatte sich in der ersten Trainingswoche unter Titz’ Führung geweigert, in die Innenverteidigung zu wechseln. Daraufhin hatte ihn der Nachfolger von Bernd Hollerbach aus dem Kader für das Heimspiel gegen Hertha BSC (1:2) gestrichen. Als Reaktion verzichtete Walace darauf, das Spiel mit seinen ebenfalls nicht berücksichtigten Mannschaftskameraden gemeinsam im Volksparkstadion zu verfolgen.
Spekuliert wird, ob der Brasilianer seinen Rauswurf provozieren will. Schon zu Jahresbeginn wollte er in die Heimat wechseln und war deshalb verspätet aus dem Urlaub zurückgekehrt. Der Vertrag des neun Millionen Euro teuren Olympiasiegers von Rio 2016 läuft in Hamburg bis Sommer 2021.