Bundesliga

Hamburger SV schickt Brasilianer Walace wegen Fehlverhalten gegen Hertha zur U 21

Brasilianer zur U 21 - Entscheidung über Papadopoulos vertagt

Das Aus für Walace

Vorerst nicht mehr bei den Profis: Walace.

Vorerst nicht mehr bei den Profis: Walace. imago

Während die Kollegen am Dienstag ihre morgendliche Einheit im Schatten des Volksparkstadions absolvierten, hatte Walace einen Termin im Inneren der Arena: Der Brasilianer musste sich vor dem Direktor Sport, Bernhard Peters, für sein Fehlverhalten am Wochenende verantworten und fliegt vorerst aus dem Profikader.

"Er ist vergangene Woche zum wiederholten Mal seinen Pflichten nicht nachgekommen", sagt Peters - und schiebt den 22-Jährigen vorerst ins Regionalliga-Team ab. Hintergrund: Bereits im Januar hatte Walace eigenmächtig seinen Heimaturlaub verlängert, nun hatte er abgelehnt, unter Christian Titz als Innenverteidiger zu spielen. Der Coach bestätigt das: "Er war unzufrieden mit dem, was wir mit ihm vorhatten und im Training ausprobiert hatten." Nachdem der neue Trainer ihn daraufhin aus dem Kader für das Hertha-Spiel gestrichen hatte, war dieser nicht ins Stadion gekommen, sondern hatte provokativ Fotos aus dem Wohnzimmer mit freiem Oberkörper gepostet.

Spielersteckbrief Walace
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Peters: "Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass ein Spieler sich teamorientiert verhält und dort spielt, wo der Trainer ihn sieht. Dass er dann während seine Kollegen um den Klassenerhalt kämpfen nicht im Stadion ist, dulden wir nicht." Endgültig zugeschlagen hat der HSV dem Olympiasieger von 2016 die Tür indes noch nicht. "Wenn er sein Fehlverhalten reflektiert, kann er in einem Gespräch wieder auf den Trainer zugehen", sagt Peters. Doch will Walace das tatsächlich? Oder ist ihm nicht vielmehr daran gelegen, durch die Verbannung im Sommer nun sogar günstiger aus Hamburg wegzukommen?

Walace also ist raus - die Causa Kyriakos Papadopoulos hingegen noch nicht entschieden. Der Grieche ist nach seinem Rundumschlag gegen Titz am Sonntag zur Nationalelf gereist, seitdem haben nur Telefonate mit ihm stattgefunden. Eine endgültige Entscheidung über ihn soll es nach der Rückkehr geben - auch hier könnte sie ein Aus nach sich ziehen. Es sei denn, Papadopoulos zeigt Reue. Titz sagt: "Ich habe durchaus Verständnis für unzufriedene Spieler, aber entscheidend ist, wie einsichtig zeigt sich ein Spieler in dem folgenden Gespräch? Denn klar ist: In Zukunft wollen wir so etwas nicht mehr haben."

Sebastian Wolff