Newsticker
Schlagzeilen, Meldungen und alles Wichtige
Die Nachrichten heute: Newsticker, Schlagzeilen und alles, was heute wichtig ist, im Überblick.
Zum Newsticker
  1. Home
  2. Regionales
  3. Hamburg
  4. HSV im Abstiegskampf: Jens Meier setzt auf Horst Hrubesch

Hamburg HSV im Abstiegskampf

Wer bringt die Wende in höchster Not?

Wenn der HSV sich noch retten will, muss offensiv schnell etwas passieren. Doch der Nachwuchs schwächelt, und der Trainer setzt auf Mauertaktik. Den Kampf um die Vereinsspitze könnte eine Stürmer-Legende des Vereins entscheiden.

Es war die achte Minute des ersten Saisonspiels am 19. August, als das bisher schlimme Fußballjahr für den Hamburger SV seinen Anfang nahm. Eine Szene, die wie einst die Papierkugel im Europapokal-Halbfinale gegen Werder in die Vereinshistorie eingehen könnte: Topscorer Nicolai Müller hatte zum 1:0 für die Rothosen getroffen. Dummerweise drehte er eine so übereifrige Jubelpirouette, dass er sich an der gegnerischen Eckfahne das Kreuzband riss.

Müller ist immer noch Rekonvaleszent, wenn auch auf dem Weg der Besserung. Dem HSV fehlt seitdem alles, was Müller hat: Torgefahr, Lauern auf den richtigen Moment, dem Gegner hinterlaufen und vor allem das Spiel in die Schnittstelle.

Mickrige vier Tore in den vergangenen neun Spielen, nur 17 im bisherigen Saisonverlauf, sind der schlechteste Wert der Liga. Dabei ist der Aufwand oft immens. Anrennen lautete die Devise des vor drei Wochen entlassenen Trainers Markus Gisdol, mit Brachialgewalt mauern das Konzept seines Nachfolgers Bernd Hollerbach.

Kehrt Horst Hrubesch zum HSV zurück?

Ganze sieben Kilometer mehr als die Gegner von Borussia Dortmund rannten seine Spieler am vergangenen Sonnabend, die 0:2-Niederlage erfolgte mit wehenden Fahnen. Ein progressives, zielführendes Spielkonzept fehlt komplett. So würde der HSV, als Tabellen-17. immerhin schon sechs Punkte vom rettenden Rang 15 entfernt, sicher absteigen. Am Sonnabend im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen soll jetzt wieder eine Wende geschafft werden.

Und einen Tag später steigt das Duell um den Vorsitz im Hamburger SV e.V., ein Posten, der über die daraus resultierende Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der HSV AG starken Einfluss auch auf das Bundesligageschäft hat. Ex-Präsident Bernd Hoffmann tritt an, Amtsinhaber Jens Meier ebenfalls.

Lesen Sie auch

Und Meier will, so melden es verschiedene Medien, ein Ass aus dem Ärmel ziehen: Stürmer-Legende Horst Hrubesch soll als Berater des Aufsichtsrats präsentiert werden. Jener Mann also, der neben Uwe Seeler als wohl bester Stürmer der HSV-Geschichte gelten darf. Und der an bessere Zeiten erinnert, eine Legende.

Wood geistert durch Strafräume, Ito fehlt Abgeklärtheit

Davon sind die Stürmer der Gegenwart weit entfernt, natürlich auch der erst 18-jährige Fiete Arp. Treffer in den ersten Spielen weckten Hoffnungen, jetzt gibt es durch körperliche Probleme und den Abistress eine Delle. Dazu kommt: „Die Gegenspieler werden jetzt, nach seinen ersten Torerfolgen, sich anders auf ihn einstellen“, lautete eine Fachmeinung schon Mitte November – geäußert in WELT von ebenjenem Horst Hrubesch.

Tatsuya Ito (20) wiederum ist kaum mehr als ein Ergänzungsspieler für bestimmte Spielsituationen. Seine schnellen Haken sind meistens einer zu viel, weil auch die Gegner mittlerweile seine Räume zustellen. Ihm selbst fehlen noch Luft für 90 Minuten und die Abgeklärtheit für den entscheidenden Moment.

Doch wo bei Arp Nachsicht gefragt ist, gilt Bobby Wood als Sinnbild der HSV-Krise. Der mit drei Millionen Euro hoch dotierte US-amerikanische Stoßstürmer erzielte am zweiten Spieltag seinen einzigen Saisontreffer. Wie abwesend geistert er seitdem durch die gegnerischen Strafräume. Läuft zwar viel, ist am Ball aber ohne jegliche Effizienz.

Anzeige

Wood und Co. werden aber auch oft von ihren Hinterleuten allein gelassen. Hollerbach diktiert stur die Fünferkette bei gegnerischem Ballbesitz. Zwei restriktive defensive Mittelfeldspieler ergänzen die Mauertaktik zu einem Siebener-Riegel. Im Sturmzentrum ist der HSV so nicht in der Lage, Torgefahr zu erzeugen. Auch Filip Kostić rieb sich mit Tempoläufen auf, mit und ohne Ball. Der einzige Stratege in der HSV-Elf, Aaron Hunt, bekam Alibipässe von hinten und servierte kaum Brauchbares weiter. Er kann ebenso wenig wie Sejad Salihović ein Spiel schnell machen.

Diekmeier verlässt den Verein im Sommer

Am Sonnabend reisen also die Taktikmeister aus Leverkusen an. Danach geht es zu den formstarken Bremern. Nicolai Müller wird frühestens Mitte April wieder ins HSV-Team rutschen. Da könnte es bereits zu spät sein.

Ein Abschied im Sommer scheint schon jetzt festzustehen. Laut „Bild“-Informationen wird Außenverteidiger Dennis Diekmeier, seit 2010 im Kader, das Vertragsangebot von Sportdirektor Jens Todt nicht annehmen. Diekmeier wollte gern um drei Jahre verlängern, der HSV nur um zwei Jahre.

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema