HSV-Coach Bernd Hollerbach setzte bei seinem Heim-Debüt gegenüber dem 1:1 in Leipzig auf Ekdal anstelle von Jung.
Hannovers Trainer André Breitenreiter nahm im Vergleich zum 0:1 gegen Wolfsburg zwei Personalwechsel vor: Für Sorg und Harnik durften Korb (nach abgelaufener Gelbsperre) und Bebou von Beginn an ran.
Eher abwartend startete der HSV ins Derby, die Gastgeber attackierten zunächst meist erst ab der Mittellinie. Hannover wartete mit einem ruhigen Spielaufbau auf, drang bei seinen Kombinationsversuchen kaum an den gegnerischen Strafraum vor.
Weil beide Teams eher den Sicherheitsfaktor berücksichtigten, blieb die Partie zunächst unspektakulär. Bis auf einen Abschluss von Douglas Santos nach Sololauf (13.) tat sich vor den Toren kaum etwas.
Die Hollerbach-Elf lauerte auf Fehler des Gegners und damit auf die schnelle Umschaltbewegung. Meist vergeblich, denn auch die Niedersachsen ließen risikoreiches Offensivspiel vermissen, benötigten gar einen Standard, um die erste Torannäherung zu verzeichnen - Füllkrug köpfte Schweglers Ecke klar drüber (21.).
Bei 2 Grad über Null wurden die HSV-Fans nur selten erwärmt: Hunt sorgte aus der Ferne für etwas Gefahr (18.), enger wurde es schon nach Woods Kopfball nach Flanke von Douglas Santos (30.).
Mathenias Glanzparade - Fossum trifft platziert
Nach zähem Verlauf wurde es dann kurzweiliger. Erst prallten HSV-Reklamationen nach Sakais Schuss und Schweglers Handspiel an Referee Sascha Stegemann ab (33.), wenig später verhinderte Mathenia den Rückstand gegen Klaus, als er den Ball an die Latte lenkte (36.). Bei der folgenden Ecke klingelte es aber doch: Sakai wehrte per Kopf vor den Strafraum ab. Fossum nahm den Ball an und zog aus 22 Metern ab. Das Leder landete unhaltbar für Mathenia genau im linken Eck (37.).
Wood vergibt - Sané räumt Kostic ab
Kurz vor der Pause vergab Wood nach Hunts Pass in guter Position hart bedrängt den Ausgleich (44.), eine Minute später blieb Stegemanns Pfeife nach Sanés Grätsche gegen Kostic erneut stumm, ehe es in die Kabine ging.
Bebou vergibt die Vorentscheidung
Bundesliga, 21. Spieltag
Mit Ito für Diekmeier sollte es nach Wiederanpfiff offensiver werden beim HSV. Zunächst aber stand die Breitenreiter-Elf dicht vor dem 2:0, was Mathenia zweimal verhinderte: Erst nach Korbs abgefälschter Flanke (48.), dann nach tollem Konter, dem nur die Krönung fehlte, weil Bebou in zentraler Position frei vor dem Tor genau auf den Schlussmann platzierte (51.).
Die Gastgeber mühten sich, bauten zwischenzeitlich Druck auf, gegen eine solide Gäste-Defensive fehlte es aber an der klaren Abschlusssituation. Gefährlicher war der spielstärkere Aufsteiger mit seinen Kontern, die er aber nur selten richtig zu Ende spielte (Ausnahme: Füllkrug, 56.).
Auch mit Arp (57., für Hunt) gelang es der Hollerbach-Elf kaum, gefährlich im letzten Drittel aufzutauchen. Zwar stimmte das Engagement, doch es fehlte an den Mitteln, um 96 ernsthaft zu gefährden. Ein Fernschuss von Douglas Santos (68.) war der erste Torschuss im zweiten Durchgang, ein zu hoher Wood-Kopfball (72.) kaum tauglich, um als Ausgleichschance zu gelten.
Joker Salihovic beweist Standard-Qualität
In Joker Salihovic (81., für Ekdal) setzte Hollerbach seine Hoffnungen auf einen starken Standardschützen. Mit Erfolg: Der Routinier brachte einen Freistoß von halbrechts ins Zentrum. Der Ball rutschte durch an den zweiten Pfosten, wo Kostic aus spitzem Winkel unter die Latte traf (86.).
Papadopoulos sieht Gelb-Rot
96 hätte fast gekontert. Harnik bugsierte Füllkrugs Flanke knapp vorbei (90.), und nach Papadopoulos' Ampelkarte nach Foul an Füllkrug schoss Fossum den fälligen Freistoß knapp drüber (90.+4).
Der HSV reist am Samstag (15.30 Uhr) nach Dortmund, Hannover empfängt zur gleichen Zeit den SC Freiburg.