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Fußball Ärger beim HSV

Juristisches Theater um Hollerbach-Verpflichtung

Bruchhagen zum Ablösestreit: "Werden die Dinge schon klären"

Der HSV-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen gibt sich im Ablösestreit um den neuen Trainer Bernd Hollerbach optimistisch. Die Würzburger Kickers hatten eine Einigung mit dem Hamburger SV über die Verpflichtung des Coaches dementiert.

Quelle: SID

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Der neue HSV-Trainer Bernd Hollerbach steht eigentlich noch als Berater in Würzburg unter Vertrag. Die Klubs sind sich nicht einig. Darf ein Trainer überhaupt bei zwei Vereinen angestellt sein?

Sportlich ging es gut los für Bernd Hollerbach beim HSV. Mit einem 1:1 in Leipzig holte der Neutrainer einen Achtungserfolg. Sein Fokus liegt merklich auf den Hamburgern. Doch Hollerbach hat auch noch einen Beratervertrag bei den Würzburger Kickers, wie mehrere Medien berichten.

Hollerbach war als Trainer im Mai 2017 in Würzburg selbst zurückgetreten. Sein Kontrakt als Übungsleiter wurde aufgelöst, er erhielt jedoch eine Anstellung als Berater. HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen hatte entspannt erklärt, dass mit Würzburg diesbezüglich alles geregelt sei: „Ich habe mich mit Würzburgs Aufsichtsratsvorsitzendem Thorsten Fischer Montag vergangener Woche mündlich geeinigt. Den hat mir Hollerbach als Ansprechpartner genannt, der die Dinge regelt“, sagte Bruchhagen zu „Bild“.

Das sieht Daniel Sauer anders. Er sitzt dem Vorstand der Kickers vor und dementiert eine Einigung: „Entgegen anderslautenden Aussagen von Verantwortlichen des Hamburger SV besteht noch keine vertragliche und rechtlich wirksame Einigung zwischen dem FC Würzburger Kickers sowie dem HSV im Zuge der Verpflichtung von Bernd Hollerbach als neuem Cheftrainer der Hanseaten“, heißt es in einer Erklärung des Vereins.

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„Erst am vergangenen Freitag erhielten wir ein schriftliches und offizielles Angebot des Hamburger SV. Ohne auf Details eingehen zu wollen, entspricht dieses allerdings nicht unseren Vorstellungen – und in der Form auch nicht der Wertigkeit der Personalie! Wir werden dem HSV eine Frist bis Mittwoch, 31. Januar, 12 Uhr setzen. Herr Bruchhagen ist ein sehr erfahrener Fuchs im Profi-Fußball, aber hier war er gewiss ein wenig zu schnell“, fügte man hinzu.

„Wir haben es hier mit einer rechtlichen Grauzone zu tun“

Geplant war laut Bruchhagen ein Ablösespiel mit dem HSV für Hollerbach in Würzburg. Die Einnahmen der Partie würden die Kickers erhalten. „Sollte das Spiel nicht zustande kommen, gibt es eine Ausgleichszahlung unsererseits“, meinte Bruchhagen. „Das muss Würzburg selbst entscheiden, welche Variante sie möchten.“ Laut „Mopo“ findet das Spiel aber auch nur im Falle eines Klassenerhalts des HSV statt – bei Abstieg gibt es nichts.

Heribert Bruchhagen
Der Vorstandsvorsitzende des HSV, Heribert Bruchhagen
Quelle: dpa-infocom GmbH

Stellt sich noch die Frage, ob Hollerbach überhaupt schon als HSV-Trainer an der Seitenlinie stehen darf, wenn er noch einen gültigen Vertrag bei einem anderen Verein besitzt. „An eine ähnliche Situation kann ich mich nicht erinnern“, sagte Sportrechtler Thomas Summerer WELT. „Ein Beratervertrag ist aber anders zu behandeln als ein Trainervertrag.“

Paragraf 28 der DFB-Spielordnung sieht vor, dass „ein Verein keine Verträge eingehen darf, die einer anderen Partei einräumen, in Arbeitsverhältnissen oder Transfersachen die Unabhängigkeit oder die Leistung des Teams zu beeinflussen. Verstöße können als unsportliches Verhalten geahndet werden.“

„Wir haben es hier mit einer rechtlichen Grauzone zu tun“, erklärt Sportrechtler Michael Lehner WELT. „Wenn ein Trainer noch eine vertragliche Treuepflicht einem anderen Verein gegenüber besitzt, dürfte er im Prinzip den anderen nicht trainieren. Der Spielbetrieb muss unbeeinflusst bleiben.“ So weit die Theorie.

Eine praktische, mögliche Anfechtung des Spiels gegen Leipzig oder ein Verbot für Hollerbach, bei den nächsten HSV-Spielen an der Seitenlinie zu stehen, ergibt sich daraus jedoch nicht: „Würzburg spielt in einer anderen Liga, die Tätigkeit ruht, es gibt keinen kausalen Einfluss auf die Spiele. Hier muss man die juristischen Füße auf dem Boden lassen“, so Lehner weiter.

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