Bundesliga

Hollerbach erklärt seinen Deal mit Walace

Einstiger Sorgenfall "hat sich geöffnet" - Ekdal vor der Rückkehr

Hollerbach erklärt seinen Deal mit Walace

Der Ruf, überaus feinfühlig zu sein, haftete Bernd Hollerbach aus seiner aktiven Karriere nicht an. Als Trainer besitzt der neue Chef des HSV diese Facette ganz offensichtlich. Den Brasilianer Walace hat er nicht nur wieder eingegliedert, er hat ihn vollends auf seine Seite gezogen. Mit einem Deal, von dem beide profitieren.

Zeigte in Leipzig eine ordentliche Vorstellung: Walace. imago

Hollerbach erwartete ein Bekenntnis des 22-Jährigen zum HSV und machte im Gegenzug ein Versprechen. Ehefrau Kamila ist hochschwanger in Brasilien und kann nicht mehr fliegen. "Wenn es losgeht, darf Walace zu seiner Frau, das ist abgemacht. Brasilianer sind sehr familiär und sensibel, wir haben ihm das Gefühl gegeben, dass wir uns um seine Problematik kümmern." Der Effekt: "Er hat sich geöffnet."

Sportlich ist der neue Coach ohnehin vom Olympiasieger überzeugt: "Er hat eine unheimliche Ausstrahlung, eine gute Präsenz. Walace gehört zu den Spielertypen, die ich mag." In Leipzig wurde der 48-Jährige vom einstigen Sorgenkind nicht enttäuscht, Ersatz für ihn steht dennoch bereit, wenn Walace womöglich nach dem Hannover Spiel-Richtung Heimat aufbricht: Albin Ekdal war am Sonntag erstmals seit seiner Innenbandteilruptur wieder auf dem Trainingsplatz und Hollerbach sagt: "Es sieht überraschend gut aus. Es kann sein, dass er in dieser Trainingswoche schon wieder einsteigt. Dann hätten wir eine Option mehr." Und eine dringend benötigte, wenn Walace den Abflug macht.

Sebastian Wolff