Hamburgs Trainer Markus Gisdol wechselte im Vergleich zum 0:0 im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg einmal: Waldschmidt durfte für Ito (Bank) von Beginn an ran.
Frankfurts Trainer Niko Kovac stellte nach der 0:1-Heimniederlage gegen den FC Bayern gleich fünfmal um: Salcedo, Barkok, Boateng, Haller (alle Bank) und Willems (nicht im Kader) wurden durch Russ, Chandler, Tawatha, Gacinovic und Jovic ersetzt.
Der HSV spielte von Beginn an in einer 4-2-3-1-Formation munter auf. Allerdings veränderte sich diese taktische Variante immer wieder in ein klassisches 4-4-2: Waldschmidt rückte immer wieder in die Sturmspitze vor und unterstütze dort Youngster Arp. Diese taktische Variabilität ging zunächst noch gut auf: Während einem Papadopoulos-Treffer in der sechsten Minute noch die Anerkennung verweigert wurde - der Ball hatte vor Kostics Flanke schon die Torauslinie überquert -, machte es der Grieche drei Minuten später besser, als er einen Hunt-Eckball mit dem Kopf in den Maschen unterbrachte.
Bundesliga, 16. Spieltag
Eintracht dreht die Partie
Dann schlug allerdings die Zeit der Gäste aus Hessen: Die SGE profitierte von einer Fehlerkette in der HSV-Defensive um Douglas Santos, Walace sowie Mathenia und glich mit dem ersten Torschuss in Person von Wolf aus (16.). Die Hausherren hätten durch einen Lattentreffer von Waldschmidt fast die direkte Antwort gegeben, lieferten sich im Anschluss aber weiter haarsträubende Nachlässigkeiten im Abwehrverbund. Die Folge: das 2:1 für Frankfurt. Chandlers Hereingabe verwertete Gacinovic, der Jung enteilt war, aus elf Metern eiskalt.
Frankfurt verpasst deutliche Führung
Hamburg taumelte und konnte sich im Anschluss glücklich schätzen, dass die Hessen durch Rebic (28.) und vor allem Jovic (26./29./32.) hochkarätige Gelegenheiten nicht im Gehäuse der Hanseaten unterbrachten. Gisdol reagierte und brachte Ekdal für Walace (36.). Mit dem Schweden brachten die Hamburger sofort Ruhe in ihr Spiel und hielten Ball und Gegner fortan vom eigenen Tor weg. Kurz vor der Pause hatte der HSV zudem Chancen auf den Ausgleich, doch Papadopoulos (44.) und Waldschmidt (45.+1) ließen Präzision vermissen.
Die Gastgeber kamen, analog zur ersten Hälfte, besser aus der Kabine. Allerdings, und das machte den Unterschied zu Durchgang eins aus, blieben sie im Abschluss glücklos. So scheiterte Arp am glänzend reagierenden Hradecky (50.) und Diekmeiers vermeintlich erstes Profi-Tor (197 Erst- und 17 Zweitligaeinsätze) wurde aufgrund einer Abseitsposition des 28-Jährigen nicht gewertet (54.).
Hamburg rennt an, bleibt aber glücklos
Die Eintracht igelte sich in der eigenen Hälfte ein und tauchte kaum noch einmal gefährlich in Strafraumnähe der Hamburger auf. Der HSV zeigte sich deutlich überlegen, verzeichnete in den zweiten 45 Minuten im Schnitt sowohl 63 Prozent Ballbesitz als auch Zweikampfquote. In der Schlussphase setzte die Gisdol-Elf alles auf einer Karte und drängte auf den Ausgleich. Doch Jung (86.) und Kostic (86.) fehlte es an Glück und Präzision im Abschluss.
Letztlich setzte sich die Eintracht glücklich durch und stellte durch den Sieg beim HSV den Anschluss an die internationalen Plätze her. Hamburg bleibt weiterhin im Tabellenkeller gefangen.
Hamburg spielt am kommenden Freitag (20.30 Uhr) zum Hinrunden-Abschluss bei Borussia Mönchengladbach. Frankfurt empfängt am Folgetag (15.30 Uhr) den FC Schalke 04.