HSV-Coach Markus Gisdol musste im Vergleich zum 3:1-Erfolg in Köln zweimal wechseln: Mavraj fehlte aufgrund seiner Gelb-Rot-Sperre im Abwehrzentrum, Hunt fiel wegen seines beim FC erlittenen Muskelfaserrisses aus. Jung in der Innenverteidigung und Holtby auf der "Zehn" ersetzten das Duo im Hamburger 4-2-3-1-System.
Die Gäste aus Leipzig wechselten nach dem 4:1-Sieg gegen Freiburg ebenfalls doppelt. RB-Coach Ralph Hasenhüttl gab Klostermann eine Pause und besetzte die Rechtsverteidigerposition durch Bernardo. Der schwedische Antreiber Forsberg musste wegen einer Erkältung passen, weshalb Bruma starten durfte.
Bei Hamburger Schietwetter wurde der 3. Spieltag der Saison eröffnet. Die Leipziger drückten mit ihrem laufintensiven Spiel der Partie gleich den Stempel auf, Keita (4.) und Augustin (6., Außenpfosten) ließen jedoch erste Chancen liegen.
Kostic überhastet
Der HSV hatte zwar deutlich weniger Ballbesitz als die Gäste, versteckte sich aber keineswegs. Die Gisdol-Elf setzte vor allem auf die Karte "Schnelles Umschalten": Demme konnte Wood noch soeben abgrätschen (21.), bei Hahns Antritt drei Minuten später kamen die Leipziger dann aber nicht mehr hinterher. Da Kostic aber nicht die nötige Ruhe im Abschluss behielt, blieb es beim 0:0. Das galt auch weitere 180 Sekunden später, als Walace einen tückischen Aufsetzer knapp neben das RB-Tor platzierte.
Von den Gästen war in der Folge nicht mehr so viel zu sehen, auch weil von den Außenverteidigern zu wenig angeschoben wurde. Sabitzer und Keita blieben hinter den Spitzen Werner/Augustin zwar bemüht, aber sie konnten das Angriffsduo nicht wirklich in Szene setzen.
Aytekin revidiert Elfmeterpfiff
Sekunden vor dem Pausenpfiff wurde es dann noch einmal spannend: Werner ging nach einem Zweikampf mit Ekdal zu Boden, Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte zunächst auf den Elfmeterpunkt. Doch der Referee hielt Rücksprache mit dem Videocenter in Köln und revidierte daraufhin seine Entscheidung, da der Hamburger zunächst den Ball spielte und erst dann Werner am Fuß traf (45.+1).
1. Bundesliga, 3. Spieltag
Ohne personelle Wechsel ging es in den zweiten Durchgang, indem die Leipziger zunächst nicht mit der letzten Überzeugung aufs Hamburger Tor spielten, auch weil die HSV-Defensive es schaffte, den Ball weitgehend aus dem eigenen Sechzehner herauszuhalten. Offensiv trat der Dino auch nicht wirklich in Erscheinung und spielte es nur selten schnörkellos nach vorne: Wood ließ für Waldschmidt prallen, der dann aber verzog (60.).
Keitas Hammer, Werners Sprint
Kurz darauf schepperte es im Tor der Hamburger. Keita hatte nach einem blitzschnell ausgeführten Freistoß den Ball aus gut 20 Metern und für Mathenia schwer haltbar ins rechte Toreck gehämmert (67.). HSV-Coach Gisdol ging anschließend ins Risiko, nahm Ekdal runter und schickte dafür Schipplock aufs Feld. Um ein Haar hätte der Hamburger Trainer alles richtig gemacht, denn RB-Keeper Gulacsi verhinderte Sekunden später gegen den HSV-Angreifer den Ausgleich (74.).
Ab zum Jubeln: Naby Keita nach seinem Treffer zum 1:0. Getty Images
Im Stile einer Spitzenmannschaft nutzte Leipzig Sekunden später die direkte Konterchance gegen aufgerückte Hamburger: Nach Kampls Steilpass war Werner allen Feldspielern davongelaufen und blieb auch im Abschluss cool - 2:0 (75.).
Hamburgs Widerstand war damit gebrochen, Kampl (80.) und Sabitzer (86.) hätten sogar noch auf 3:0 erhöhen können. Doch es blieb letztlich beim 2:0-Sieg der Leipziger, die die letzten Sekunden in Unterzahl bestritten. Keita hatte das Feld verletzt verlassen. Einen Ersatz gab es nicht, da Coach Hasenhüttl schon dreimal gewechselt hatte.
Hamburg gastiert kommende Woche in seinem dritten Freitagabendspiel in Folge bei Hannover 96 (20.30 Uhr). Leipzig empfängt am Mittwoch (20.45 Uhr) die AS Monaco zum ersten Champions-League-Spiel der Vereinsgeschichte. In der Liga geht es für die Sachsen am Samstag (18.30 Uhr) gegen Mönchengladbach weiter.