Bundesliga

Hahn oder Müller: Wer muss für Kostic raus?

Spannende Frage beim HSV

Hahn oder Müller: Wer muss für Kostic raus?

In Osnabrück wie die gesamte HSV-Elf schwach: Nicolai Müller und André Hahn (hinten).

In Osnabrück wie die gesamte HSV-Elf schwach: Nicolai Müller und André Hahn (hinten). imago

Der eine gilt angesichts einer Ablöse von sechs Millionen Euro als potenzieller Königstransfer, den anderen bezeichnete Trainer Markus Gisdol kürzlich noch als seinen "Schlüsselspieler" schlechthin. Doch schon zum Ligastart gegen Augsburg am kommenden Samstag müssen André Hahn und Nicolai Müller um ihren Stammplatz bangen. Klar scheint: Filip Kostic, wegen seiner Knieverletzung bei der Pokalblamage in Osnabrück noch außen vor, rückt in die Anfangself. Für den Linksaußen muss zwangsläufig einer der beiden am vergangenen Wochenende enttäuschenden Flügelstürmer Hahn und Müller weichen.

Angesichts ihrer Pokalleistungen wäre diese Konsequenz in beiden Fällen gerechtfertigt. Müllers grundsätzliche sportliche Wertigkeit bleibt zwar unbestritten, dennoch steht der 29-Jährige unter besonderer Beobachtung. Anlass ist sein Flirt mit dem VfL Wolfsburg und der Abbruch der Vertragsverhandlungen mit dem HSV. Der vom Klub angestrebten Verlängerung über 2018 hinaus hat sich der Profi, der beim VfL deutlich mehr hätte verdienen können, konsequent verweigert.

Spielersteckbrief Kostic
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Spielersteckbrief N. Müller
N. Müller

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Spielersteckbrief Hahn
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Ist Müller noch mit ganzem Herzen in Hamburg?

Die entscheidende Frage lautet also: Ist Müller wirklich noch mit ganzem Herzen in Hamburg? Das will Gisdol im Verlauf der Woche, wie auch bei anderen Akteuren, in einem Einzelgespräch eruieren. In diesem Zusammenhang hat der Coach bereits angekündigt: Spieler, die aktuell nicht die notwendige Identifikation mit ihrem Arbeitgeber aufbringen, landen gegen Augsburg auf der Tribüne .

Unterdessen gibt es bei Hahn hinsichtlich seiner Motivation keine Zweifel. Doch hat der 27-Jährige bislang noch nicht nachgewiesen, wirklich eine Verstärkung zu sein. Wurde der physisch starke Ex-Gladbacher bei seiner Verpflichtung noch von allen Seiten als "Mentalitätsspieler" bejubelt, liegt das Augenmerk inzwischen vielmehr auf Hahns fußballerischen Schwächen.

Hahn auf die Bank zu setzen, wäre folgerichtig

Bezeichnend die Einzelkritik im "Hamburger Abendblatt" nach dem 1:3 in Osnabrück: "Der HSV hat einen neuen Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Spieler. Dieses Mittel wirkt aber nicht einmal gegen einen Drittligisten." Hahn, der auch im Vorbereitungsverlauf noch nicht überzeugen konnte, für Kostic auf die Bank zu setzen, wäre folgerichtig. Und im Gegensatz zu einem etwaigen "Fall Müller" weitestgehend frei von Zündstoff.

Thiemo Müller