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Hamburger SV Trainingsstart

HSV mit Meistertrikot – und dann kommt noch Polly

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Trainer Markus Gisdol spricht am 06.07.2017 im Volksparkstadion in Hamburg während einer Pressekonferenz zum Saisonstart des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV. Foto: Daniel Reinh...ardt/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Quelle: dpa
Vier Jahre in Folge ist der HSV nur knapp dem Abstieg entronnen. Nun startet Trainer Gisdol mit seinen Profis in die neue Saison. Was der Coach jetzt anders machen will und die Hoffnung der Fans nährt.

Der Slogan sitzt: „Früher war alles besser, aber heute ist’s schöner.“ Mit einem Schuss Selbstironie wirbt der HSV für sein neues Trikot. Wenn schon sportlich nicht erfolgreich, dann wenigstens modisch ein Hingucker.

Weiß mit roten Querstreifen im Brust- und Schulterbereich – optisch erinnert der neue Heim-Look der Hamburger an das Jersey, in dem Hrubesch und Co. 1983 am letzten Spieltag mit einem Sieg auf Schalke zur Deutschen Meisterschaft stürmten. Von derartigen Husarenstücken träumt 34 Jahre später zwar niemand an der Elbe. Ein bisschen erfolgreicher als zuletzt wollen die Hanseaten dennoch durch die 55. Bundesligasaison marschieren.

Die Vorfreude ist groß. Gut gelaunt und erholt versammelte Trainer Markus Gisdol seine Spieler am Donnerstag wieder im Volkspark. Sechs Wochen Pause hatte er ihnen gegönnt. Ein Luxus, der angesichts des nervenaufreibenden Abstiegskampfes nötig gewesen war. „Die paar Tage länger haben uns gutgetan. Es ist schön zu sehen, mit welcher Energie die Jungs zurückgekehrt sind“, sagte er. Einzig Kyriakos Papadopoulos und Douglas Santos traten den Dienst mit leichten Blessuren an. Dem Griechen zwickt die Wade nach einem verschleppten Muskelfaserriss, der Brasilianer klagt über Kniebeschwerden. „Nichts Größeres“, beruhigte Gisdol.

Gisdol will vom Retter zum Gestalter werden

Mit dem aktuellen Stand der Personalplanungen ist er zufrieden. Nach zähem Start in die Transferphase, als der Aufsichtsrat zunächst auf Spielerverkäufe pochte, um die Kaderkosten von knapp 56 Millionen auf 48 Millionen Euro zu reduzieren, konnte Sportchef Jens Todt mithilfe von Mäzen Klaus-Michael Kühne zuletzt doch in die Offensive gehen. Leihspieler Papadopoulos wurde bis 2020 fest verpflichtet, der Kontrakt von Bobby Wood vorzeitig zu verbesserten Bezügen bis 2021 verlängert. Hinzu kamen bisher Andre Hahn (Mönchengladbach), Bjarne Thoelke (Karlsruhe) und Julian Pollersbeck (Kaiserslautern), der zuletzt bei der U21-Europameisterschaft für Furore sorgte.

England v Germany: Semi Final - 2017 UEFA European Under-21 Championship
Julian Pollersbeck sorgte bei der U21-EM für Furore
Quelle: The FA via Getty Images/The FA Collection

„Wir haben einen guten Schritt vorwärts gemacht“, zog Gisdol eine erste Bilanz, betonte aber, „dass wir noch ein bisschen was tun müssen.“ Ein Innen- und ein Linksverteidiger sollen auf jeden Fall noch kommen. Alles Weitere hängt davon ab, ob der HSV Großverdiener wie Aaron Hunt oder Pierre-Michel Lasogga von der Gehaltsliste bekommt. Und vom Verbleib Nicolai Müllers: Der Flügelflitzer wird von mehreren Klubs heftig umworben, darunter Wolfsburg. Gisdol umgarnt Müller, dessen Kontrakt 2018 ausläuft: „Jeder weiß, dass Nicolai wie die Faust aufs Auge zu unserem Spiel passt. Er ist einer meiner Schlüsselspieler.“

Unberechenbarer wolle er künftig mit seinem Team werden, gab Gisdol einen groben Ausblick auf seine Ziele. Ein paar Ideen habe er schon während der Rückrunde entwickelt, „aber da war es nicht der richtige Moment, diese mit der Mannschaft umzusetzen“. Der Existenzkampf ließ keine Experimente zu. Nun aber kann der Retter endlich zum Gestalter werden. „Deswegen herrscht jetzt eine große Vorfreude“, frohlockte Gisdol. Das aggressive Pressing gegen den Ball werde zwar die Basis bleiben. Er wolle während der Vorbereitung aber auch Varianten einstudieren, um variabler im Spielaufbau zu werden.

Ehrmann sieht HSV-Torwart als Kandidat für Löw

Variabel einsetzbar ist auch Torwart Pollersbeck. Als Torhüter glänzte der Zugang von Zweitligist Kaiserslautern bei der U21-EM ebenso wie anschließend bei den Titelfeierlichkeiten als Sänger. Gisdol schmunzelt. Viel sagen möchte er noch nicht über seinen neuen Mann zwischen den Pfosten, der dem HSV 3,5 Millionen Euro Ablöse wert war. Öffentliche Vorschusslorbeeren gibt es von ihm keine. „Wir haben mit Christian Mathenia einen guten Torwart, der im vergangenen Jahr sehr gute Leistungen gebracht hat. Deswegen mag ich es nicht, wenn einer im Vorfeld schon ein bisschen höher eingestuft wird“, sagte Gisdol. Kaiserslauterns Torwarttrainer Gerry Ehrmann allerdings sieht in seinem Zögling schon einen künftigen Kandidaten für die Nationalelf.

Pollersbeck nutzte die Bühne bei der EM in Polen, um sich mit starken Paraden und als Elfmeterkiller in den Fokus zu spielen. Der Wechsel zum HSV tat sein Übriges, um ihn auch der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Das Rennen um die Nummer eins im HSV-Tor verspricht Spannung. „Das wird ein eine interessante Situation werden“, sagte auch Gisdol.

Offiziell eröffnet wird das Duell am 15. Juli, wenn Pollersbeck aus dem verlängerten Urlaub zu seinem neuen Klub stößt. Der 1,95 Meter große Hüne will in Hamburg die nächste Karrierestufe erklimmen. „Der HSV ist ein wahnsinnig traditionsreicher Verein. Die Menschen hier identifizieren sich sehr stark mit dem Klub. Es ist das Gesamtpaket, das ganze Drumherum: geile Fans, ein geiles Stadion und eine geile Stimmung“, schwärmte er.

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