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Fußball „Noch nie stockbetrunken“

Witwe von Timo Kraus glaubt nicht an Unfalltod

Leiche des HSV-Managers im Hamburger Hafen entdeckt

Timo Kraus wurde seit Anfang Januar vermisst, als er nach einer Party verschwand. Jetzt wurde eine Leiche aus dem Hamburger Hafen geborgen.

Quelle: N24/ Laura Fritsch

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HSV-Manager Timo Kraus wurde tot aus dem Hafen geborgen. Die Polizei geht von einem Unfall aus. Witwe Corinna Kraus bezweifelt dies. Auch einen Selbstmord schließt die Grundschullehrerin aus.

Nach elf Wochen hatte die Suche ein tragisches Ende. HSV-Manager Timo Kraus, beim Bundesligaklub für das Merchandising zuständig, ist tot. Der 44-Jährige wurde im Hamburger Hafenbecken angetrieben.

Kraus war am 7. Januar nach einer internen Betriebsfeier im „Blockbräu“ letztmals an den Hamburger Landungsbrücken gesehen worden. Er war in ein Taxi in Richtung seines Heimatorts Buchholz südlich von Hamburg gestiegen, dann aber an die Landungsbrücken zurückgekehrt, wie die letzte Ortung seines Handys ergab. Danach verlor sich seine Spur.

Die Witwe wendete sich kurz nach dem Leichenfund an die Öffentlichkeit. Corinna Kraus (39) dankte allen, die bei der Suche geholfen hatten. 18 Jahre waren der Manager und die Grundschullehrerin ein Paar, nun muss sie sich allein um die beiden Söhne kümmern. Im „Spiegel“ spricht sie über den Abend des Verschwindens und die Folgen.

„Habe meinen Mann nie stockbetrunken erlebt“

Sie habe ihren Mann vom Besuch der Feier abhalten wollen, da an diesem Abend Eisregen eingesetzt hatte. Kraus habe abgewehrt, als Chef müsse er sich dort blicken lassen. Da die Straßen glatt waren, sei er mit der Bahn in die Stadt gefahren.

Dass ihr Mann wenige Stunden später so alkoholisiert gewesen sein soll, dass er ins Hafenbecken kippte, glaubt Corinna Kraus nicht: „Ich habe meinen Mann noch nie stockbetrunken erlebt. Dass er sich als Chef vor seinen Mitarbeitern volllaufen lässt, kann ich mir nicht vorstellen.“

Die Familie Kraus benutzt laut „Spiegel“ eine App, mit der die Familienmitglieder prüfen können, wo sich die anderen gerade aufhalten. Corinna Kraus soll zu Hause „live“ verfolgt haben, wie sich Timo Kraus erst vom Hafen entfernte, sich dann aber wieder zurückbewegte. Als sie ihn schließlich nicht mehr erreichte, habe sie nicht einschlafen können. Um 7.00 Uhr morgens alarmierte sie dann die Polizei.

„Mein Mann hat das Leben geliebt“

Corinna Kraus sei erleichtert, dass sie nun Gewissheit Kraus habe, an einen Selbstmord ihres Gatten glaube sie aber nicht. „Mein Mann hat das Leben geliebt. Wir waren eine verschworene Gemeinschaft.“ Also ein Unfall auf glattem Boden, wie die Polizei annimmt? Auch dies zweifelt Corinna Kraus an: „Was suchte mein Mann bei Nacht auf der Brücke? War er allein? Ging er freiwillig dort hin? Hat ihn jemand ins Wasser gestoßen?“

Ein Anhaltspunkt liefert ihr das Fehlen eines Kleidungsstücks. Ihr Mann war mit Jacke von der Feier aufgebrochen und laut Zeugenaussagen ohne wieder am Hafen aufgetaucht. „Mein Mann wäre bei dieser Kälte niemals freiwillig ohne Jacke umhergelaufen“, sagte sie: „Dazu war er viel zu verfroren.“ Sie frage sich, wo die Jacke sei, ob sie gestohlen wurde.

Aufklärung könnte wohl nur ein Mann bringen: der Taxifahrer, der Kraus am „Blockbräu“ abholte. Aber dieser wurde trotz großer Fahndung nie gefunden. Freiwillig wird er sich wohl auch nicht mehr melden. „Wir haben alles versucht“, sagt der ermittelnde Kommissar Jan Kürger.

Dieser Fall ist noch nicht abgeschlossen.

SUF

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