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Hamburger SV Top-Transfer

Der HSV bangt jetzt schon um Papadopoulos

RB Leipzig - Hamburger SV RB Leipzig - Hamburger SV
Papa gibt die Richtung vor: Der Winter-Wechsel von Kyriakos Papadopoulos ist schon jetzt ein voller Erfolg
Quelle: dpa/dpa-ZB
Kyriakos Papadopoulos hat dem HSV neue Hoffnung geschenkt. Der Grieche ist Abräumer sowie Torjäger zugleich und wird zur Symbolfigur im Abstiegskampf. Nun ist wieder mal Mäzen Kühne gefragt.

Mixedzonen der Fußball-Bundesliga sind für gewöhnlich kein Hort des Humors. Mit ernsten Mienen fragen Journalisten wichtige Fragen („Wie fühlten Sie sich, als Sie das Tor geschossen haben?“), und Spieler, Trainer und Offizielle antworten mindestens ebenso ernst („Gut“). Nur selten bahnt sich Schabernack seinen Weg, und wird mal ein Scherz riskiert, erntet er oft kaum mehr als höfliches Lachen.

HSV-Trainer Markus Gisdol setzte also Maßstäbe, als er am Samstag in Leipzig einen echten Brüller landete. Ob er denn schon mal so ein „Mentalitätsmonster“ wie Kyriakos Papadopoulos trainiert habe, wurde er gefragt. Und als er bejahte, hakte der Sky-Reporter professionell nach: „Und wen?“ „Papadopoulos bei Schalke.“ Zur Info: Gisdol war 2011/12 Assistent der Gelsenkirchener Trainer Rangnick und Stevens.

RB Leipzig vs SV Hamburg, Germany - 11 Feb 2017
Kyriakos Papadopoulos brachte den HSV gegen Leipzig per Kopf in Führung
Quelle: SINGER/EPA/REX/Shutterstock/Rex Features

Nun hat natürlich leicht lachen, wer a) gerade auswärts 3:0 beim Tabellenzweiten gewonnen hat und b) ein Mentalitätsmonster wie den griechischen Abwehrspieler in seinen Reihen hat. Gisdols Gegenüber Ralph Hasenhüttl jedenfalls hatte nicht ansatzweise so gute Laune, schließlich hatte der RB-Coach a) verloren und b) Papadopoulos im Winter an den HSV ausgeliehen.

Richtig zickig reagierte er auf alle Fragen zu Papadopoulos, der bei ihm kaum zum Zuge kam. Und auch der Spieler zeigte sich sehr emotional beim Auftritt in Leipzig. Nachdem er das 1:0 geköpft hatte, rannte er Richtung RB-Bank und präsentierte provokativ seinen Bizeps. Anschließend ließ er wissen, dass er sich nicht abgeschoben fühle, schließlich sei er es gewesen, der weg wollte: „Jetzt bin ich bei einer Mannschaft mit richtig guten Fans.“

In Hamburg könnte man nicht glücklicher sein über den Neuen. Schon beim 1:0 gegen Leverkusen schädelte Papadopoulos in bester Hrubesch-Manier das goldene Tor in die Maschen. Vor allem aber stabilisiert er im Verbund mit dem ebenfalls im Winter geholten Mergim Mavraj die Abwehr, die in der Hinrunde noch die große Schwachstelle des Traditionsklubs war. Und da in Leipzig auch noch der neue „Sechser“ Walace traf, ist die Laune an der Elbe derzeit prächtig.

„Wir wissen genau, wo wir herkommen“

Erstmals seit dem zweiten Spieltag steht der HSV nicht mehr auf einem Abstiegsplatz, außerdem hat er nach dem Sieg gegen den 1. FC Köln das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht. Es regt sich Hoffnung nach einer besseren Zukunft, zumal der sonst automatisch einsetzende Hamburger Größenwahn offenbar einem neuen Realitätssinn gewichen ist. „Wir wissen genau, wo wir herkommen. Bei uns dreht keiner durch. Wir werden die Welle mitnehmen und wollen im wichtigen Spiel gegen Freiburg nachlegen“, sagte Torwart René Adler.

Bleibt die Frage, was mit dem neuen Publikumsliebling wird. Bis zum 30. Juni 2017 ist der 24-Jährige noch ein Hamburger, dann läuft der Leihvertrag aus. Papadopoulos gehört Bayer Leverkusen, die ihn zum Saisonstart an Leipzig verliehen hatten. Eine Kaufoption besitzt der HSV nicht. Doch immerhin haben sie ja einen zahlungsfreudigen Fan. Sollte der Klub dank Papadopoulos die Klasse halten, wird Mäzen Klaus-Michael Kühne sicher mal nachschauen, ob er noch etwas Kleingeld in der Kaffeekasse hat. Einen Mann mit so einem Bizeps darf man einfach nicht ziehen lassen …

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