Bundesliga

Historisches zum Nordderby: Zwei Knaller zur Jahrtausendwende

Highlights zum Spiel Wolfsburg gegen Hamburg

Historisches zum Nordderby: Zwei Knaller zur Jahrtausendwende

Traf beim 4:4 am 23. September 2000 gleich dreimal: Wolfsburgs Jonathan Akpoborie.

Traf beim 4:4 am 23. September 2000 gleich dreimal: Wolfsburgs Jonathan Akpoborie. imago

Remis im ersten Spiel

In der Saison 1997/98 empfängt Aufsteiger Wolfsburg am 6. August 1997 zum ersten Heimspiel seiner Bundesligageschichte ausgerechnet den HSV. Das Spiel endet 1:1, Torschütze bei der Premiere im Stadion am Elsterweg ist Roy Präger, der eine Woche zuvor auch das erste Tor in der Bundesliga für die Wolfsburger geschossen und sich somit in die Geschichtsbücher des VfL geschrieben hatte. Den Hamburger Ausgleich erzielt Harald Spörl.

VfL Wolfsburg - Vereinsdaten
VfL Wolfsburg

Gründungsdatum

12.09.1945

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Hamburger SV - Vereinsdaten
Hamburger SV

Gründungsdatum

29.09.1887

Vereinsfarben

Blau-Weiß-Schwarz

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Wölfe-Sieg im Rückspiel

Beim Rückspiel in der Aufstiegssaison triumphieren die Wölfe in Hamburg. Wieder macht Präger den Unterschied. Diesmal trifft er zum 2:0 beim 2:1-Sieg am 13. Dezember 1997. Sven Kmetsch (per Eigentor für Wolfsburg) und der Hamburger Stefan Schnoor sind die weiteren Torschützen.

Kurios - zweimal endet es 4:4

Zur Jahrtausendwende haben es die Vergleiche in sich. Jeweils 4:4 endet es kurioserweise in Wolfsburg, beide Male zeigt der VfL seine Comeback-Qualitäten. Am 3. März 2000 kommen die Gastgeber nach 1:3-Rückstand mit einem in der zweiten Halbzeit wie aufgedrehten Zoltan Sebescen zurück. Drei Tore und eine Vorlage des Ex-Nationalspielers sichern das Unentschieden. Auch Jürgen Rische trifft für Wolfsburg, beim HSV schnüren Mehdi Mahdavikia und Rodolfo Cardoso Doppelpacks.

Beim zweiten 4:4 am 23. September 2000 sorgt ein anderer bei den Niedersachsen für Glücksgefühle vor heimischer Kulisse. Jonathan Akpoborie rettet mit insgesamt drei Treffern den Punkt für den VfL. Vorausgegangen war ein echtes Spektakel: Mahdavikia, Milan Fukal und Cardoso hatten die Wolfsburger 2:0-Führung in ein 3:2 für den HSV gedreht. Akpoborie gleicht mit seinem zweiten Tor an diesem Tag aus, ehe ausgerechnet der inzwischen an die Elbe gewechselte Präger den HSV mit 4:3 wieder nach vorne bringt. Akpobories Kopfballtor in der Schlussminute lässt die Hanseaten weiter auf ihren ersten Sieg gegen die Wölfe warten. Der damalige VfL-Coach Wolf schwärmt nach dem Spiel vom Nigerianer Akpoborie, der ausgerechnet gegen seinen alten Rostocker Ziehvater Frank Pagelsdorf, nun Coach des HSV, glänzt, "sensationell, seine Leistung war wie ein Hammerschlag", so Wolf.

Im Rückspiel darf endlich auch der HSV über einen Derbysieg jubeln. Wieder endet es torreich – 3:2, zur Zufriedenheit von HSV-Stürmer Erik Meijer, der nach seinem Tor festhält: "So müssen wir spielen." Mahdavikia und Sergej Barbarez tragen sich auf Hamburger Seite in die Torschützenliste ein, für Wolfsburg treffen Sebescen und Sven Müller.

Höchster Derby-Sieg

Den höchsten Triumph, der jemals beim Aufeinandertreffen dieser beiden Teams zustande kommt, können wiederum die Wolfsburger für sich verbuchen: 5:1 am 17. August 2003. Barbarez bringt die Gäste zwar in Führung. Doch zweimal Diego Klimowicz, Andres d’Alessandro und Sven Müller sorgen für klare Verhältnisse – und für Frust beim HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer. Der hatte seinerzeit noch Hoffnungen, klagt jedoch: "Jetzt haben wir den Kontakt zur Spitze vorerst verloren..."

Noah Selter