Der Trainer hatte extra den freien Montag gestrichen und seinen Spielern stattdessen ein Straftraining verordnet. Doch selbst diese erzieherische Maßnahme nützte nichts. Im Spiel gegen Greuther Fürth offenbarte der Hamburger SV erneut eklatante Schwächen.
Und so sah sich Thorsten Fink nach dem 1:1 (1:1) gegen den Tabellenletzten wieder einmal bestätigt: Seine Mannschaft ist noch nicht reif für Europa.
„Man sieht einfach, dass die Mannschaft nicht so gefestigt ist, um um die europäischen Plätze mitspielen zu können“, sagte Fink und fügte mit ironischem Unterton hinzu: „Mit dem Abstieg werden wir sicher nichts mehr zu tun haben.“ Seit Monaten weigert sich der 45 Jahre alte Cheftrainer beharrlich, vom Europacup zu sprechen.
Ordnung verloren
Während dem einen oder anderen Profi in einem Moment der Schwäche schon mal das verbotene Wort über die Lippen rutscht, schätzt Fink sein Team nüchtern ein.
Selbst nach dem überraschenden Auswärtstriumph in Dortmund (4:1) am 21. Spieltag blieb er gelassen. Zwei Wochen später wusste jeder, wieso. Beim 1:5 in Hannover offenbarte der HSV eine Naivität, die nicht zu einem Europacup-Teilnehmer passt.
Auch gegen Fürth verlor die Mannschaft ihre Ordnung – allerdings erst in der letzten halben Stunde, als die meisten der 47.206 Zuschauer die Leistung des HSV mit Pfiffen quittierten.
„Es fehlte die letzte Überzeugung“
„Die Fans wissen manchmal nicht, welchen Einfluss sie haben“, sagte der ehemalige Nationalspieler Dennis Aogo: „Ich wünsche mir manchmal mehr Geduld von den Rängen, die Pfiffe machen uns nicht größer und selbstbewusster.“
Doch die Schuld am unbefriedigenden Ergebnis trugen einzig und allein die Spieler des HSV, das war ihnen bewusst.
Denn Gelegenheiten besaß die Mannschaft genug, die nun auf Platz sieben mit einem Punkt Rückstand zu einem Europa-League-Platz liegt. „Es fehlte die letzte Überzeugung. Die Mannschaft hatte das Vertrauen verloren.“