Über Monate spaltete die Rucksackaffäre des Hamburger SV die Fußballfans in zwei Lager: Während es die dem HSV zugeneigten Anhänger schauderte angesichts des Possenspiels, schlugen sich die anderen vor Lachen auf die Schenkel. Es war aber auch wirklich eine Farce. Nun ist sie beendet.
Wir erinnern uns: Im Sommer tauchten auf einmal interne Unterlagen auf, darunter Gehaltslisten der HSV-Profis. Sie befanden sich in einem Rucksack, der Sportdirektor Peter Knäbel gestohlen worden war und später in einem Park herumgelegen hatte. Die Finderin des Rucksacks geriet selbst ins Visier der Ermittler. Sie wehrte sich: „Ich bin unschuldig und werde jetzt für meine Ehrlichkeit bestraft. Ich habe das Gefühl, der HSV sucht einen Schuldigen, und die Polizei will einen Erfolg vorzeigen.“
Nun hat die Kriminalpolizei nach Informationen des „Hamburger Abendblatts“ die Ermittlungen eingestellt. Das sei dem Bundesligaelften am Donnerstag mitgeteilt worden. Die Polizei gehe davon aus, dass dem Manager die brisanten Unterlagen aus dem Auto gestohlen wurden. Ein Täter konnte aber nicht ausfindig gemacht werden.
Für Polizei und Staatsanwaltschaft sei der Fall trotzdem abgeschlossen. Eine offizielle Bekanntgabe soll spätestens in der kommenden Woche erfolgen. Die Hamburger Staatsanwaltschaft wollte dies am Freitag nicht bestätigen.