BILD erklärt, wie Bruno Labbadia den HSV am Leben hält: BRUNO hat das Retter-Gen

„Wir haben uns die Hoffnung zurückgeholt.“ HSV-Trainer Bruno Labbadia (49) nach dem so wichtigen 3:2 über Augsburg.

★★★

Vor zwölf Tagen übernahm Labbadia den Retter-Job beim HSV.

Beinahe aussichtslos auf Platz 18. Statistische Abstiegs-Wahrscheinlichkeit 90,2 Prozent.

Und eigentlich gegen seine Überzeugung.

Bruno: „Ich hatte mir eine Deadline gesetzt. Zehn Spieltage vor Schluss wollte ich keinen Verein mehr übernehmen. Das mache ich nicht.“

Dann kam der HSV.

Labbadia hatte seine erste Amtszeit in der Saison 2009/10 im Hinterkopf, als er auf Platz sieben gefeuert wurde: „Der HSV war für mich nie zu Ende. Für mich war es klar, dass ich hier noch mal Trainer werden möchte. Ich habe damals die Möglichkeiten gesehen und die Aufgabe sehr gerne gemacht.“

Fünf Jahre nach seinem Aus ist der Coach zurück – und hat seiner Mannschaft und seinem Klub neues Leben eingehaucht.

Verteidiger Matthias Ostrzolek: „Der Trainer hat dem Team den Glauben wiedergegeben. Er hat alles Negative aus den Köpfen verbannt. Wir waren schon angeknackst.“

Die HSV-Bank um Trainer Labbadia (l.) umarmt sich nach dem Schlusspfiff vor Erleichterung

Die HSV-Bank um Trainer Labbadia (l.) umarmt sich nach dem Schlusspfiff vor Erleichterung

Foto: Getty Images

Sturm-Routinier Ivica Olic: „Vom ersten Tag an wollte der Trainer, dass ein Team auf dem Platz steht. Er hat viel mit uns geredet. Er will, dass wir auf dem Platz eine Ordnung haben und das Team funktioniert.“

Bruno hat das Retter-Gen. BILD erklärt, wie Labbadia den HSV am Leben hält.

 Geschlossenheit steht über allem!

Nach dem Abpfiff des Augsburg-Spiels holte Labbadia direkt Spieler, Stab und Betreuer zur Ansprache in der Kabine zusammen. Eine Entscheidung aus dem Gefühl heraus, um den Teamgeist zu stärken. Der Trainer: „Wir können das alle nur gemeinsam. Ich muss die klare Linie vorgeben. Ohne die Spieler und das Team drumherum funktioniert das aber nicht.“

► Maximale Emotion an der Linie!

Bei jedem der drei HSV-Treffer ballte Labbadia die Bruno-Faust, wurde zum Jubel-Vulkan. „Es ist eine der schönsten Sachen, wenn man ein Tor macht. Ich weiß, was das in der Situation für meine Jungs bedeutet hat. Deswegen war meine Freude so groß. Genau das haben wir gebraucht.“

► Totaler Fokus auf seine Mannschaft!

Der Trainer setzt seine ganze Energie auf die eigene Truppe. Alles andere blendet er aus. Da zählt die eigene U23 genauso dazu wie das Rest-Programm der Konkurrenz. Bruno: „Den Spielplan habe ich nicht im Kopf. Ich frage Freitag: Wer spielt heute Abend?“

► Totale Abgeklärtheit!

Labbadia strahlt vom ersten Arbeitstag an absolute Souveränität aus. Er verarbeitete das unglückliche 0:1 in Bremen äußerlich genauso abgeklärt wie den Augsburg-Sieg. „Sonnabend war auch bei mir die Freude riesig. Aber als Trainer musst du schnell geerdet sein. Für mich war das Samstagabend schon abgehakt.“

► Klare Entscheidungen, klare Worte!

Labbadia hat sich schnell auf Spieler festgelegt, die den Klub retten sollen. Wie Pierre-Michel Lasogga. Der Coach: „Bei sechs Spielen hast du keine Zeit zu experimentieren.“ Genauso sagt er: „Bei so wenig Zeit braucht man auch Spielglück.“

► Positive Ansprache!

Labbadia weiß: In der aktuellen Druck-Situation muss er die Truppe immer wieder aufrichten. Wie nach der Bremen-Schlappe. Auf jede öffentliche Kritik verzichtet er.

Labbadia hat das Retter-Gen. Wird das der Trumpf für die HSV-Rettung?

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