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Van der Vaart auf gutem Weg zur alten Stärke

Rafael van der Vaart erzielte seine beiden Saisontreffer gegen Mönchengladbach Rafael van der Vaart erzielte seine beiden Saisontreffer gegen Mönchengladbach
Rafael van der Vaart erzielte seine beiden Saisontreffer gegen Mönchengladbach
Quelle: dpa
Dank des zehnten Saisonerfolgs ist der HSV auf den sechsten Tabellenplatz gesprungen. Für den Siegtreffer sorgte Rafael van der Vaart, der gegen Gladbach auch seine kämpferischen Qualitäten zeigte.

Hätte Rafael van der Vaart einen Wunsch frei, dann würde er gern jedes Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach spielen. Sagt er selbst. Ist so schön erhebend, Glücksgefühle pur. Van der Vaart hat nämlich in dieser Saison zwei Tore geschossen. Beileibe nicht viel für einen Spieler mit seinem Potenzial, aber eben immer gegen Gladbach.

Beide sehenswert und wie. In der Kategorie, wo gern mal mit der Zunge geschnalzt wird. Im Hinspiel (2:2) vom linken Strafraumeck aus, im Rückspiel am Samstag aus rund 28 Metern in den Torwinkel. 1:0, für den HSV reichte das zum Sieg. Ein schöner Tag, sagt van der Vaart. Er hatte das schon beim Aufstehen geahnt: „Rafael, das wird heute dein Tag.“

War vielleicht auch dringend nötig. Seit Jahresbeginn lief es für den 30 Jahre alten Familienvater nicht gut. Erst das Aus der Ehe mit Sylvie, dann wieder eine Verletzung. Einmal Hölle und zurück. Davon konnte er sich nicht recht freimachen, hatte van der Vaart vor einigen Tagen zugegeben.

Alles tapfer weggelächelt

Die Schieflage im Privatleben rückte er aber mit Professionalität gerade. Das gebrochene Herz? Der gezerrte Muskel? Alles wurde tapfer weggelächelt. Typisch. Van der Vaart hat zwar beim HSV für seine Verhältnisse nur ansatzweise gezeigt, dass er genial sein kann. Als Kämpfer aber hat er sich allemal hervorgetan. Er ist damit so etwas wie das Spiegelbild seiner Mannschaft: Es gibt viele bessere Fußballspieler in der Liga, aber an Charakter mangelt es van der Vaart und Co. gewiss nicht. Mentalität schlägt Talent, im Fußball kommt das ganz besonders stark zum Tragen.

Nun ist van der Vaart natürlich keiner, dem es an Fähigkeiten mangelt. Der Niederländer ist in erster Linie ein feiner Fußballspieler, der zu beißen versteht. Er spult auf dem Platz stets Kilometer ab wie kaum ein anderer. Weil er aber immer mal wieder durch Verletzungen gestoppt wird, verliert er seinen Rhythmus.

Der Motor muss erst mühevoll zum Laufen gebracht werden, filigrane Künste bleiben dadurch meist auf der Strecke. Einer wie der Star des FC Bayern, Franck Ribery, ist nicht ohne Grund in der Form seines Lebens. Er hat seit Monaten keine langwierige Verletzung gehabt, sein Motor springt auf Schlag an, und so kann der Künstler in ihm schon beim Anpfiff zur Entfaltung kommen.

„Er hat jetzt seinen Rhythmus“

Van der Vaart, Riberys Hamburger Pendant, ist erst auf dem Weg zu alter Stärke. Aber auf einem guten. „Er hat jetzt seinen Rhythmus“, glaubt HSV-Trainer Thorsten Fink. Nimmermüde hat er gefordert, doch bitteschön Geduld mit seinem Spielgestalter zu haben. Verletzung, keine Vorbereitung, das steckt selbst ein Ausnahmekönner wie van der Vaart nicht weg.

Ein Tor wie gegen Mönchengladbach kann deswegen als Zeichen der Besserung gewertet werden. Es war kein Glückstreffer, sondern ein genau so gewollter. Den bekommt aus vollem Lauf nur hin, wer wiedererstarkt ist. „Ich wusste direkt beim Schuss, dass der reingeht“, sagte van der Vaart.

Beim HSV können sie deswegen von der Europapokalteilnahme träumen. „Wir können uns selbst eine schöne Saison bereiten“, sagt van der Vaart. Täuschen die Vorzeichen nicht, dann könnte er der Wegbereiter dafür sein.

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