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Hamburger SV Form-Check

Die größte Baustelle des HSV ist der Angriff

Hamburgs neuer Stürmer Jacques Zoua (l.) im Zweikampf mit dem Dortmunder Sokratis. Ein Tor gelang ihm nicht Hamburgs neuer Stürmer Jacques Zoua (l.) im Zweikampf mit dem Dortmunder Sokratis. Ein Tor gelang ihm nicht
Hamburgs neuer Stürmer Jacques Zoua (l.) im Zweikampf mit dem Dortmunder Sokratis. Ein Tor gelang ihm nicht
Quelle: AP
Samstag tritt der Hamburger SV zum wichtigsten Test der Vorbereitung gegen Inter Mailand an. Im Kader gibt es noch etliche Probleme. Besonders in der Offensive stellen sich Fragen.

Wenn der HSV am Sonnabend (15.30 Uhr) Inter Mailand zur Generalprobe in der Imtech-Arena empfängt, will Trainer Thorsten Fink eine Mannschaft auf den Platz schicken, die so auch das erste Pflichtspiel acht Tage später im DFB-Pokal gegen Schott Jena bestreiten könnte. „Die Zeit der vielen Wechsel ist vorbei, auf den umkämpften Positionen können sich die infrage kommenden Spieler jetzt noch empfehlen“, sagte der Coach.

Diese Ansage sollten sich Jacques Zoua und Artjoms Rudnevs besonders zu Herzen nehmen. Beide kämpfen derzeit um den einzigen Platz im Sturmzentrum des HSV. Wirklich aufdrängen konnte sich in der Vorbereitung keiner von ihnen. Torerfolge in den Testspielen? Fehlanzeige. Während Rudnevs zudem nicht der Spielertyp ist, den sich Fink in seinem favorisierten System vorstellt, hat sich Neuzugang Zoua bisher lediglich als Anspielstation empfehlen können. Doch von Durchschlagskraft und Abschlussstärke war nur wenig zu sehen. „Wir sind im Sturm ganz gut besetzt“, nimmt Fink seine Angreifer noch in Schutz. Doch wenn die Möglichkeit bestünde, einen „internationalen Top-Stürmer“ zu verpflichten, könne er sich mit einem Weggang des offenbar umworbenen Rudnevs anfreunden.

Das Tief im Sturm ist nicht die einzige Baustelle im Kader der Hamburger – andere Mannschaftsteile sind dagegen durchaus gut besetzt. Eine Bestandsaufnahme.

Keine Probleme im Tor

Tor: Stammtorhüter René Adler hat fast die gesamte Vorbereitung verpasst, was zu einem Problem werden könnte, wenn er gleich ins heiße Feuer geworfen wird. Jedoch hat der HSV mit Jaroslav Drobny wohl den besten zweiten Mann der Bundesliga in seinen Reihen, was der Tscheche auch in den Testspielen erneut fast ausnahmslos unter Beweis gestellt hat. Sehr gut aufgestellt.

Rechter Verteidiger: Dennis Diekmeier hat eine gute Vorbereitung hinter sich, scheint sich weiterzuentwickeln. Das Problem: Sollte er länger ausfallen, hat der HSV durch den Weggang von Jacopo Sala und das verletzungsbedingte Fehlen Zhi Gin Lams keine Alternativen. Zuletzt durfte sich Per Skjelbred hier ausprobieren. Falls am Ende des Transferfensters Geld übrig ist, will Sportchef Oliver Kreuzer noch einen Rechtsverteidiger holen. Kritisch.

Innenverteidigung: Quantitativ ist der HSV hier top besetzt – qualitativ sicherlich nicht schlechter als letzte Saison. Doch Neuzugang Johan Djourou fällt die gesamte Vorbereitung aus, und Lasse Sobiech ist sicherlich nicht der gewünschte, technisch starke Aufbauspieler, auch wenn der Ex-Fürther bisher einen guten Eindruck macht. Ordentlich aufgestellt.

Linker Verteidiger: Marcell Jansen ist schon lange verletzungsfrei geblieben und gut in Form. Sollte er ausfallen, stünden mit Dennis Aogo und Petr Jiracek hochkarätige Alternativen zur Verfügung. Auf der bei vielen Clubs kritischen Situation hinten links hat der HSV keine Sorgen. Sehr gut aufgestellt.

Defensives Mittelfeld: Auch auf dieser Position kann der HSV aus vielen Alternativen wählen, wobei sich bisher nur einer in den Vordergrund spielen konnte, mit dem niemand gerechnet hat: Neuzugang Kerem Demirbay von Borussia Dortmund II. Der wohl gesetzte Milan Badelj zeigte in der Vorbereitung Licht und Schatten, Tolgay Arslan war eher schwach, Tomas Rincon ist für die Stärkung der Defensive eine Option. Durchschnittlich besetzt.

Rechtes Mittelfeld: Maximilian Beister soll auf dem rechten Flügel wirbeln, wie es in der Vergangenheit Heung Min Son getan hat. Fink hält Beister mittlerweile für seinen legitimen Nachfolger. Die Vorbereitung des Ex-Düsseldorfers war ordentlich. Falls Beister mal ins Sturmzentrum gezogen wird, kann Skjelbred die defensivere Variante geben. Oder Neuzugang Hakan Calhanoglu überzeugt seinen Trainer derart, dass er nicht nur als Van-der-Vaart-Ersatz infrage kommt, sondern neben ihm auf dem Flügel spielt, was er auch in Karlsruhe oft getan hat. Zudem bringt der Nachwuchsmann bisher nicht vorhandene Freistoßqualitäten mit. Gutes Mittelmaß.

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Offensives Mittelfeld: Rafael van der Vaart ist zunächst gesetzt. Doch nach den Eindrücken der Vorbereitung muss das kein Dauerzustand sein. Zunächst mit Übergewicht angereist, dann auch nur in Ansätzen der Denker und Lenker des Teams. Er muss sich steigern. Calhanoglu wittert seine Chance. Dennoch ordentlich aufgestellt.

Linkes Mittelfeld: Fink steht auf die Spielweise des oft verletzten Ivo Ilicevic, der aber erst beweisen muss, dass er Belastungen dauerhaft verkraften kann. Aogo verpasste zwar einen Großteil der Vorbereitung, scharrt aber mit den Hufen. Und auch Jiracek will dort auflaufen. Guter Konkurrenzkampf.

Eine der größten, positionsunabhängigen Baustellen ist Fink bereits im Training am Donnerstag angegangen: die Schwäche bei gegnerischen Standards. So probierte der Coach auch eine Raumdeckung aus, um das Zentrum mit groß gewachsenen Spielern „dichtzumachen“. Darüber hinaus hat der Coach die Schwachstellen des Teams wie folgt analysiert: „Wir müssen weiter im taktischen Bereich arbeiten, vornehmlich in der Defensive. Allgemein müssen wir energischer in den Strafräumen auftreten, offensiv wie defensiv. Im Rahmen des Erlaubten einfach brutaler sein.“

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