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Hamburg Bundesliga

Djourous bedeutende Rolle beim HSV

HSV-Trainer Fink nimmt Johan Djourou, seinen Zugang aus Hannover, gleich zur Seite. Nationalspieler Aogo fällt mit einer Wadenzerrung vorerst aus und fehlt im Trainingslager.

Dass Johan Djourou künftig eine bedeutende Rolle im neuen Abwehrverbund des HSV spielen soll, wurde bei seinem Debüt im Mannschaftstraining am Donnerstag schnell deutlich: Trainer Thorsten Fink blieb während der ersten taktischen Übung fast die gesamte Zeit neben dem Innenverteidiger stehen und erklärte ihm, wie er sich bei seinem neuen Club in welcher Spielsituation zu verhalten habe.

Djourou schien zu kapieren, bekam Lob und deutete bereits in der ersten Einheit an, dass er den Ball einen Tick filigraner bewegt, als seine derzeitigen Verteidiger-Kollegen.

Der bisher wichtigste Zugang des HSV ist schon eine recht imposante Erscheinung. Eigentlich misst der zunächst ausgeliehene Djourou „nur“ 1,92 Meter, doch mit seinem derzeitigen „Lockenturm“ auf dem Kopf knackt der Neuzugang locker die Zwei-Meter-Marke.

Das Kopfballspiel sei auch eine seiner Stärken, obwohl er aufgrund seines Gardemaßes noch öfter ins Tor treffen müsste, gibt Djourou unumwunden zu.

Das gelang ihm im letzten halben Jahr in Hannover, wo der beim FC Arsenal unter Vertrag stehende Profi auf Leihbasis arbeitete, überhaupt nicht – und auch in den 99 Premier-League-Partien zuvor erzielte Djourou nur einen einzigen Treffer.

Djourou soll Spielaufbau gestalten

Doch in erster Linie soll sich der gebürtige Ivorer, der im Alter von 17 Monaten von seiner Schweizer Adoptivmutter aufgenommen wurde, um die Abwehrarbeit und einen geordneten Spielaufbau kümmern. Letzteres sei für ihn kein Problem, mit dem Ball am Fuß fühle er sich wohl.

Doch an die Defensivarbeit in der Bundesliga hat sich der 26-Jährige erst gewöhnen müssen. „Bei Arsenal waren wir fast immer im Ballbesitz, in Hannover gestaltete sich das komplett anders. Auf diese vielen Zweikämpfe in der Defensive musste ich mich erst einstellen“, erklärt der in Genf aufgewachsene und im Alter von 16 Jahren nach London gewechselte Djourou in fließendem Deutsch.

Auch andere Begleitumstände seien ungewöhnlich. So viele Autogrammwünsche wie jetzt beim HSV in den Ferien hat er nach einer Übungseinheit noch nie erfüllen müssen. Die Hand schmerze, sagt Djourou mit einem Lächeln.

Die Familie des Basketballfans sei noch in Genf und London verteilt, aber der Vater von Lou, 3, und Aliany, 1, hofft, seine Liebsten bald in die Stadt nachholen zu können, die er schon im Jahr 2006 erstmals kennenlernte: Beim 2:1-Sieg Arsenals in der Champions-League-Gruppenphase stand Djourou in der damaligen AOL-Arena 90 Minuten auf dem Platz. „Die Stimmung war Weltklasse, das Spiel ist mir auch heute noch in Erinnerung“, sagt der Katholik.

Kompany schwärmte vom HSV

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Den HSV sieht der 41-fache Schweizer Nationalspieler auf einem anderen Level als Hannover 96, was auch ausschlaggebend für den Wechsel gewesen sei. „Ich bin mit dem Ex-Hamburger Vincent Kompany befreundet, der mir erzählt hat, dass der HSV eigentlich auf einer Stufe mit den großen Vereinen wie Dortmund und Bayern sein müsste.

Ich will hier drei Jahre oder länger bleiben und in der Zeit wieder international spielen. Wir haben die Qualität dafür. Und nach meinem ersten Eindruck stimmt auch der Teamgeist“, sagt Djourou zuversichtlich.

Weniger zuversichtlich stimmen Djourou und den gesamten HSV allerdings zwei neue Ausfälle: Zum einen zog sich Dennis Aogo beim Waldlauf eine Wadenzerrung zu und wird auf das erste Trainingslager im Zillertal verzichten müssen, zum anderen knickte Nachwuchsspieler Christian Nörgaard ohne Fremdeinwirkung im Trainings um und musste am Knöchel bandagiert vom Platz gefahren werden. Er zog sich einen Außenbandriss im linken Sprunggelenk zu und wird vier bis sechs Wochen pausieren müssen.

Abnehmer für Tesche und Berg gesucht

Bevor das eigentliche Trainingslager am Sonnabend startet, testet der HSV am Freitag vorab gegen den FC Wacker Innsbruck (19.15 Uhr). HSV-TV überträgt die Partie im Livestream auch für Nichtabonnenten. „

Auch wenn das Ergebnis zweitrangig ist, wollen wir das Spiel ernst angehen“, erklärte Fink, der in den folgenden fünf Tagen nicht nur die Ausdauer-Grundlagen vermitteln, sondern verstärkt im taktischen Bereich arbeiten will.

Dann hofft der Coach auch auf Erfolge beim Verkauf der Aussortierten: Robert Tesche (Spanien) und Marcus Berg (Athen) befinden sich weiter in Verhandlungen mit potenziellen neuen Arbeitgebern. Abschlüsse stehen offenbar unmittelbar bevor.

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